Anfang des Jahres nahmen wir an einer „Familienschulung“ teil. Darin ging es vor allem darum, im Familienalltag gute Gewohnheiten zu schaffen.
Nahezu acht Monate später sind mir drei Dinge aufgefallen, die sich bei uns etabliert haben und die ich euch gerne als Idee weitergeben möchte: Unsere Wochenuhr, Dankbarkeit bei Meckerlaune und die Monatsverse.
Die Wochenuhr
Die Idee der Wochenuhr kam von meiner Schwiegermutter, welche unserem Großen zum 3. Geburtstag eine Uhr mit Wochentagen schenkte. Es hat nicht lange gedauert und er begann sich jeden morgen zu freuen, wenn er den Zeiger um einen Tag weiterschieben durfte. Er begann auch langsam, ein wenig Verständnis davon zu bekommen, was eine Woche ist.
Inzwischen ist die Wochenuhr aber noch mehr:
- Erkennen von regelmäßigen Ereignissen: Der „goldene Tag“ ist der Sonntag. Unser Großer weiß immer sofort, dass dies u.a. bedeutet, dass wir in den Gottesdienst gehen. Montag bedeutet, dass Papa frei hat und ihn in den Kindergarten bringt. Mittwoch, dass Papa im Büro statt im Homeoffice arbeitet. Das klingt recht banal, doch für unseren Sohn ist das wichtig zu wissen und er freut sich darüber, dass er es erkennt.
- Regelwerk für Bildschirmzeiten: Nach einer Weile habe ich eine Schatztruhe mit Zetteln eingeführt. Die für meinen Sohn wichtigsten Zettel sind die drei, auf welchen ein Auge aufgemalt ist. Jede Woche stehen ihm diese drei Zettel neu zur Verfügung (Sonntag Abend werden sie abgehängt und zurück gelegt). Er darf relativ frei wählen, wann er sie „einlöst“.
Als Regel für das Einlösen gilt:
- Gibt es keinen Augenzettel mehr, gibt es keine Bildschirmzeit
- Pro Tag nur 1 Augenzettel
- Nicht in der Früh vor dem Kindergarten
- Das „letzte Wort“ haben trotzdem noch wir als Eltern – wenn nötig, gibt es ein Veto oder Hinweis unsererseits. Jedoch wirklich nur sehr sehr selten, und nur wenn notwendig. Oft ist es auch nur ein Hinweis, dass es gerade nicht klug wäre, da wir in 5 Minuten losfahren müssen und er dementsprechend eigentlich keine Zeit dafür hat.
Es ist interessant zu beobachten, dass er seine 3 Zettel manchmal gar nicht aufbraucht oder auch für einen bestimmten Tag aufbewahrt. Er lernt definitiv auch, mit den Zetteln zu haushalten.
Als ich bemerkte, dass er nur etwas anschauen wollte, um einen Zettel aufzuhängen, habe ich ihm schnell weitere Zettel erstellt: Buchlesen und Brettspiele spielen. (die Anzahl wird natürlich nach Bedarf flexibel ergänzt 😉)
Angedacht ist eigentlich noch, dass er eine Art Wochenplan bekommt, was wir wann machen. Gescheitert ist das bislang daran, dass ich diese Zettel noch nicht drucken konnte. Gleichzeitig bin ich mir jedoch noch nicht ganz schlüssig darüber, ob ich es machen soll – weil sich Pläne (vor allem wegen Krankheit) so schnell auch wieder ändern können…
Wer gerne eine Wochenuhr basteln möchte, der kann hierzu z.B. diese Vorlage und Anleitung verwenden: „Die bunte Wochenuhr“


Dankbarkeit bei Meckern
Wer kennt das nicht – manchmal ist man einfach in Meckerlaune. Und manches Kind ist das auch mal öfter und findet nicht mehr „raus“.
Nach einer Weile kam mir ein Gedanke, der sich inzwischen gut bewährt hat: Wird bei uns gemeckert, dann hat man nach einer Weile 3 Dinge zu nennen, für welche man dankbar ist. Im Anschluss darf man gerne weitere 20 Sekunden meckern, muss danach jedoch 5 neue (!) Dinge erwähnen. So geht dies immer weiter. Meist reichen die ersten 3, zum Nennen von 7 neuen Sachen sind wir erst einmal gekommen.
An das Alter angepasst erwarte ich manchmal auch, dass noch dazu gesagt wird, weshalb man für etwas dankbar ist. Mit oder ohne diesen Zusatz – seit ich so auf Meckern reagiere, wird die Stimmung immer schnell wieder gut und die Lust auf’s Meckern vergeht schnell. (Alleine schon deshalb, weil der Große oft eigentlich gar keine Lust zum Reden hat 😀 )
Kurze Anmerkung: Ich unterscheide zwischen sich ärgern und meckern – macht ein Kind lediglich seinem Ärger durch das Ausdrücken in Worten Platz, ist dies, solange die Wortwahl ok ist, natürlich vollkommen in Ordnung!
Monatsverse
Ich hatte es schon einmal begonnen, doch jetzt machen wir es mit einer festen Regelmäßigkeit: Bibelverse auswendig lernen. Mir ist hierbei jedoch wichtig, nicht nur theoretisches Wissen weiter zu geben.
Folgende Punkte sind mir hinsichtlich der Verse wichtig:
- Die Verse müssen auch jetzt schon für sie relevant sein. D.h. nicht erst dann, wenn sie älter sind und/oder sich für ein Leben mit Gott entschieden haben – davon abgesehen, dass es alleine ihre Sache ist, wie sie sich hierzu entscheiden.
- Ich möchte mit den Kindern während des Monats (altersgerechte) praktische Anwendungen herausarbeiten und in die Tat umsetzen.
- Ich möchte kein theoretisches Wissen vermitteln, sondern ihnen mit bzw. durch die Verse Gott näher bringen. Ich wünsche mir, dass sie Ihn dadurch persönlich kennen lernen und vor allem auch, was es denn bedeutet, in Beziehung zu ihm zu leben. Kurz: Sie unseren beziehungsliebenden Gott sehen lassen.
Ich habe keinen festen Zeitpunkt, wann ich die Verse zum Üben wiederhole oder wann ich über die Anwendung spreche – einfach dann, wenn es mir in den Sinn kommt oder es gerade passt. Da es für mich Priorität hat, vergesse ich es auch nicht. Außerdem hängen sie direkt hinter unserem Esstisch, sodass man sie oft sieht.
Verse, die wir bereits gelernt haben, sind z.B.:
– „Behandle andere so, wie auch du behandelt werden möchtest“ (Math. 7,12)
– „Barmherzig und gnädig ist der HERR, groß ist seine Geduld und grenzenlos seine Liebe!“ (Psalm 103,8)
Das sind drei Gewohnheiten bei uns. Welche Gewohnheiten pflegt ihr als Familie? 😊

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Interessante und gute Angewohnheiten! Mal sehen, was ich davon bei uns ausprobiere. 😊