Beziehungspflege
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Beziehungspflege

Ich weiß nicht, ob du zur „Pflanzenfraktion“ gehörst oder eher zu der Gruppe an Personen, die sagen, sie hätten keinen grünen Daumen. Doch in einem sind sich wohl beide Gruppen einig: Möchte man sich an einer Pflanze erfreuen, dann benötigt sie Wasser und im besten Falle ab und zu Dünger, neue Erde, Zuschnitt – kurz: Pflege. Und all das nicht nur einmal und auch nicht erst dann, wenn sie eingeht, sondern schon davor und regelmäßig – eben damit sie nicht eingeht, die Blätter nicht hängen lässt, die Blüten nicht abfallen und man sich durchgehend an ihr erfreuen kann.

Ähnlich verhält es sich auch mit Beziehungen. Wenn man sie erst bei Problemen pflegt, dann hat man evtl. schon verloren, sicher jedoch viel Aufwand, und Freude hatte man schon länger nicht mehr daran.

Ich möchte euch hier ein paar Produkte unterschiedlichster Art vorstellen, die dazu gemacht wurden, Beziehungen aus genau diesem Grund zu pflegen oder einfach ein bisschen frischen Wind reinzubringen.

1. App: PAIRfect

Ich habe die App „PAIRfect“ vor einer Weile im Playstore entdeckt und direkt ausprobiert. Sie ist mir trotz relativ kurzer Testphase so positiv in Erinnerung geblieben, dass ich sie euch unbedingt vorstellen möchte.
Mit dieser App möchten die Macher Paare aus der Routine herausreißen. Dazu nutzen sie 4 Hauptelemente:

  • Fragen
    Es gibt mehrere Kategorien aus welchen eine Frage (max. 5/Tag) ausgewählt werden kann. Mal geht es um einen selber, mal um den anderen. Die Antwort des Anderen sieht man erst, wenn man selbst geantwortet hat.
    Manchmal kommt man dadurch auch auf interessante Gesprächsthemen für später, wenn man sich wieder sieht. Zusätzlich war es manchmal auch so ganz nett, sich beim Beantworten Gedanken zu machen.

    Die Fragen, die wir hatten, waren z.B. „Was ist dein berufliches Ziel für die nächsten 12 Monate?“, „Was war euer schönster gemeinsamer Urlaub?“, „Was wäre das schrecklichste Valentinstags-Geschenk, das du dir vorstellen kannst?“, „Beschreibe den anderen in 3 Worten“.

  • Kleine Aufgaben
    1-2 Mal pro Woche erhält man kleine Aufgaben, welche ein netter Impuls sind (z.B. „Bereite dem anderen eine kulinarische Überraschung für’s morgige Frühstück vor.“) 
  • Imput in Form von Artikeln
  • Erinnerungen und Anregungen
    z.B. für den Hochzeitstag 
  • Wunschzettel
    Dieses Element ist nicht so groß und ich finde es, ehrlich gesagt, eigentlich unnötig. Wenn ich mir etwas wünsche, dann sage ich’s nicht per App und warte darauf bis es der andere entdeckt… Aber der vollständigkeitshalber sei es hier auch erwähnt.

Zu den Kosten: Eine Woche kann man die App kostenlos testen (was sich, wie ich finde, allemal lohnt). Anschließend muss man aktuell leider Abos abschließen (9,99-19,99€/Monat pro Paar). Es wird an einem neuen Preismodell gearbeitet, jedoch ist unklar, bis wann dieses fertig ist. Voraussichtlich spätestens 2022.

2. Talkbox & Fragenkarten von Team-F

Die Talkbox sowie die Fragenkarten von Team-F sind ähnlich wie das erste Element von PairFect, jedoch eben in Papierform.
Der Vorteil sind die einmaligen Kosten von 16€ für die Box oder sogar nur 1-10€ für die Karten von Team-F (Pro Set 1€, es gibt 10 Fragensets). Als Nachteil sehe ich vor allem, dass sie halt irgendwann durchgespielt sind.

3. Buch „40 Tage Liebe wagen“

In dem Buch „40 Tage Liebe wagen“ erhält man in jedem Kapitel anhand eines Bibelverses den Ansporn, auf ein bestimmtes Verhaltensmuster zu achten und daran bei Bedarf zu arbeiten. So steigt es beispielsweise im ersten Kapitel, in dem es um Geduld geht, mit Epheser 4,2 ein: Erhebt euch nicht über andere, sondern seid immer freundlich. Habt Geduld und sucht in Liebe miteinander auszukommen“.

Die Kapitel sind mit ihren durchschnittlich 5 Seiten so gehalten, dass man es schaffen kann, sie zu lesen (und wenn es nicht täglich klappt, dann halt wöchentlich). Damit es nicht bei der Theorie bleibt, gibt es am Ende des Kapitels immer eine kleine Aufgabe die helfen soll, praktisch zu werden.

In der Artikelbeschreibung ist die Rede von „Wagen Sie einen Neuanfang“ – diesen Teil finde ich nicht unbedingt so passend, weil man das Buch auch „so“ lesen kann, ohne einen Neuanfang zu benötigen.

Wer einen Blick in’s Buch werfen möchte, hier ist eine Leseprobe aus dem SCM-Shop.

4. Kein „Produkt“ – das Mindset

Was all diese Punkte gemeinsam haben, ist: Man nimmt sich Zeit, bewusst Beziehung zu leben. All die oben genannten Punkte sind Hilfsmittel in Form von Erinnerung oder Imput. Wichtig finde ich jedoch, dass man selbst anfängt. Beginnt, sich Gedanken zu machen, wie man die Beziehung aktiv gestalten könnte. Es geht ein Stück weit auch um’s Mindset, keine „großen Taten“. Daran, an den Anderen zu denken, nicht um (weitere) To Does, die erledigt werden müssen.

Uns persönlich hilft es, wenn wir uns anhand von Serienterminen bewusst Zeit nehmen – und dann, wenn es nicht mehr passt, sie flexibel anpassen.
Vor 4 Jahren haben wir uns z.B. gesagt, dass wir jedes Quartal 1 Wochenende zusammen wegfahren möchten. Das war eine super Sache und hat u.a. durch den Tapethenwechsel zu wertvollen Unterhaltungen geführt, jedoch war es sehr schnell aus zeitlichen Gründen nicht mehr umsetzbar.
Ein anderes Mal haben wir uns alle 2 Wochen einen Abend zusammen reserviert, weil wir ansonsten nur noch unterwegs waren. Als unser Zwerg zur Welt kam und wir quasi jeden Abend Zeit zusammen verbracht haben, haben wir stattdessen ein „Zeit für sich“ eingeführt.

Soweit von meiner Seite. Vielleicht ist ja etwas dabei, dass du gerne mal zumindest ausprobieren möchtest?
Oder es gibt etwas, dass ich nicht erwähnt habe, du aber Klasse findest? Dann lass es mich und die anderen Leser gerne im Kommentar wissen!

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