Heute habe ich ein Thema für dich, bei dem es mir nicht so leicht fällt, darüber zu schreiben: Depressionen.
Denn einerseits fühlt man sich mit der Krankheit oft als Versager und andererseits wirkt sie auch wie eine Modeerscheinung. Wer hat nicht schonmal von sich oder anderen gesagt, sie/er wäre „depri drauf“?
Dieser Blog-Artikel soll hauptsächlich zur Aufklärung dienen, da ich gemerkt habe, dass dieses Thema gerne totgeschwiegen wird. Der Artikel ist natürlich weder vollständig noch habe ich die Qualifikation zur Beratung oder Hilfe. Wer aber schonmal informiert ist, kann eher helfen oder Hilfe suchen.
Meine persönliche Erfahrung dazu folgt vielleicht später einmal.
Wissenswertes zur Diagnose
Für die Diagnose wird zwischen Hauptsymptomen und Nebensymptomen unterschieden.
Hauptsymptome einer Depression
- Gedrückte Stimmung
- Antriebslosigkeit
- Verlust von Interesse und Freude
Nebensymptome einer Depression
- Konzentrationsstörungen
- Vermindertes Selbstwertgefühl und mangelndes Selbstvertrauen
- Gefühle von Wertlosigkeit
- Negative Zukunftsperspektive
- Suizidgedanken
- Schlafstörungen
- Gewichtsverlust (seltener: Gewichtszunahme)
„Der Mediziner stellt eine leichte Depression fest, wenn zwei der drei Hauptsymptome vorliegen und zusätzlich mindestens zwei Nebensymptome. Eine mittelgradige depressive Episode liegt vor, wenn zwei Hauptsymptome und mindestens drei bis vier Nebensymptome gleichzeitig auftreten. Schwere Episoden zeigen sich in allen drei Hauptsymptomen in Kombination mit mindestens vier Nebensymptomen.“ (www.leading-medicine-guide.de)
Außerdem werden oft noch körperliche Ursachen ausgeschlossen, da z.B. Fehlfunktionen der Schilddrüse und diverse andere Krankheiten ähnliche Symptome hervorrufen können.
„Faking a smile“ oder „Fake it ‘til you make it“
Oft ist eine Depression, gerade wenn sie atypisch bzw. hochfunktional ist, von Außenstehenden nicht erkennbar. Denn depressiv zu sein bedeutet nicht nur, den ganzen Tag weinend im Bett zu liegen.
Manche Menschen
… sind immer perfekt gestylt
… sind die Ersten und auch die Letzten in der Arbeit
… sind sofort zur Stelle, wenn jemand Hilfe braucht
… bringen alle mit ihren Witzen zum Lachen
… sind große Motivator:innen.
Das alles muss nicht bedeuten, dass es den Personen gut geht, es kann auch bedeuten, dass
… sie versuchen, sich zumindest äußerlich gut zu fühlen, auch wenn sie sich innerlich nicht leiden können
… sie versuchen, ihren Selbstwert durch Leistung zu erhöhen und dabei ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellen
… sie versuchen, anderen zu helfen, wenn sie sich schon nicht selbst helfen können
… sie mit Witzen von negativen Gedanken ablenken, um andere nicht zu belasten
… sie sich in das Leid anderer hineinversetzen können, weil sie selbst leiden.
Wenn du dich oder eine Person in deinem Umfeld hier ab und zu wiedergefunden hast, dann lies jetzt bitte unbedingt weiter und besuche einige der Seiten, folge ihnen, bookmarke sie und tauche tiefer ein.
Hilfe und Linktipps
Also für den Fall, dass du dich noch weiter informieren willst, lasse ich dir noch ein paar Links und Profile da:
www.deutsche-depressionshilfe.de – allgemeine Informationen, Selbsttest sowie eine Auflistung von Krisendiensten und Beratungsstellen
Instagram:
@realdepressionproject – sehr gute Aufklärungsarbeit, hilfreich für Betroffene und Angehörige (englisch)
@geliebtes_Mamaherz – bewegender Erfahrungsbericht, #depressionundglaube
@schnupfen.im.kopf – Aufklärung über psychische Störungen und Ermutigung
Und hier unten noch eine sehr ermutigende Message von Benjamin Schumacher zum Thema. Er zeigt ganz einfach, warum man auch als „gute Christ:in“ Depressionen bekommen kann. Außerdem gibt er Tipps für ein gesundes Leben.
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