Es ist gar nicht so lange her, seit ich das letzte Mal gehört habe: „Ich reduziere jetzt meine Handyzeit“. Geht es euch auch öfters so?
Wusstet ihr, dass es sogar Apps gibt, die extra dafür geschaffen wurden, dass man weniger am Handy ist? Eine App, die ich bei meiner Schwägerin (Anfang 20) gesehen habe, funktioniert so, dass dort, abhängig von der Abwesenheitszeit, Büsche und Bäume wachsen. Das Ziel ist es, einen möglichst großen Wald zu bekommen.
Doch macht das wirklich Sinn? Ist das Handy ein (böser) Zeitfresser gegen den man vorgehen muss? Wenn ja, was kann man tun?
…das möchte ich mit dieser 2-teiligen Blogserie sozusagen von innen (was macht es mit mir), außen (Außenwirkung, u.a. auf die Kinder) und oben (was sagt Gott dazu?) betrachten.
Handyzeit reduzieren – ist das sinnvoll?
Es ist interessant zu beobachten, welche unterschiedlichen Auswirkungen die Reduzierung von Handyzeit hat. Als meine Schwägerin die oben genannte App verwendete, war sie gerade beim Zeichnen. Die App hat ihr geholfen sich ganz darauf zu konzentrieren und zu entspannen und dabei nicht von Nachrichten oder ähnlichem abgelenkt zu werden.
Ich habe die Reduzierung von Handyzeit aber auch schon negativ mitbekommen, indem beispielsweise deshalb während der Zeit im Fitnessstudio keine gute Musik gehört wurde, da das inzwischen ja meist auch über das Handy läuft.
Bei kurzer Recherche zu dem Thema dieses Artikels stieß ich auf verschiedene Tipps zur Handyzeitreduzierung. Eine Person erzählte glücklich davon, dass sie sich auf dem Handy keine Messenger oder Spiele installiere und diese nur noch auf dem Tablet verwende. Seitdem sei die Zeit, die sie am Handy verbracht hätte, stark zurück gegangen.
Doch da frage ich mich: welchen Sinn hat es, die Zeit am Handy zu reduzieren, wenn man sie stattdessen am Tablet verbringt? Oder statt gutem, von mir gewähltem Input und Liedern, TV-Shows oder Radiosongs zu hören, die ich oft eigentlich gar nicht hören möchte? Wäre es da nicht teilweise sogar sinnvoller, an dem Tag mehr Handylaufzeit vorweisen zu können?
Handyzeit ermitteln – die richtigen Fragen stellen!
Keine Frage – es ist gut und wichtig, immer wieder zu hinterfragen wie es mit der Handynutzung aussieht und ob man evtl. zu viel Zeit damit verbringt. Jedoch sollte man hier nicht nur auf die Zeit an sich betrachten, sondern genauer hinsehen. Das Handy an sich ist nicht das Böse, der Zeitfresser, der Druckmacher o.ä. .
Verbringt man zu viel Zeit am Handy, hilft es letztendlich am Besten weiter, das Problem konkret zu ermitteln und definieren. Das ist meist eher unangenehm – dafür jedoch am zielführendsten. Anders führt es schnell auch dazu, dass man sich selbst betrügt. Und darin sind wir Menschen – vor allem, wenn ein Problem vorliegt – wahre Meister. Deshalb ist es wichtig die richtigen Fragen zu stellen – nur auf die Handyzeit zu schauen ist bei weitem nicht ausreichend.
Hier ist eine Auswahl an Fragen:
- Was habe ich in den letzten 48h am Handy gemacht?
- Was habe ich nicht gemacht (obwohl es gut gewesen wäre)?
- Welche Wirkung hat das Handy auf mich, was macht es mit mir?
Es gibt auf diese Fragen keine Pauschalantworten, manches ist auch typ- und situationsabhängig.
Für manche Personen sind Einkaufslisten, Kalender und To-Do-Listen am Handy hilfreich, weil sie damit immer alles schnell festhalten können und keine Zettel rumliegen oder verloren gehen. Bei anderen erzeugt das eher Stress und Ablenkung, sodass die Papiervariante besser geeignet ist.
Was tun, wenn die Messenger, Apps, Spiele o.ä. sich als Zeitfresser entpuppen?
Ich denke, bei den meisten von uns sind es Messenger, Social Media oder Spiele, die sich als Zeitfresser entpuppen. Hier ein paar Ideen, was man tun kann um konkret dagegen vorzugehen:
- Spiele, Social Media, Internet: meine Erfahrung ist, dass ich mich in Spielen auch leicht mal verlieren kann und mich hinterher darüber ärgere. Deshalb installiere ich sie mir i.d.R. aus Prinzip nicht mehr. Aber soweit muss man gar nicht unbedingt gehen, oft dient es ja auch z.B. der Entspannung und es reicht vollkommen aus, wenn man sich via Timer ein zeitliches Limit setzt. Das lässt sich auch beim Umgang mit Social Media einrichten.
- Messenger: Vielleicht hast du es auch schon ab und zu gesehen – Freunde, die in einem regelmäßigen Rhythmus z.B. WhatsApp freie Tage oder Wochenenden haben. Um das kenntlich zu machen, wird für diese Zeit das Profilbild mit einem Hinweisbild „WhatsApp freier Tag – nur über SMS oder Anruf erreichbar“ ausgetauscht.
- Weitere Ideen: Sowohl bei iOS als auch bei Android kann man die Push-Nachrichten von einzelnen Apps stumm schalten oder gänzlich verbieten. Und wenn dich das Handy abends vom Schlafen abhält, wäre es vielleicht eine Idee, es in einen anderen Raum zu legen oder einfach auszuschalten. Auch wenn man sich dann evtl. einen Wecker zulegen muss.
- „SMARTE“ Ziele setzen: Diese Strategie kommt aus dem Management und bedeutet, dass Ziele immer Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch und Terminierbar sein sollen. Konkret könnte aus „Ich möchte weniger Zeit am Handy verbringen“ ein „Ich möchte im kommenden Monat täglich nur 20 Minuten auf Facebook & Instagram verbringen. Dafür kann ich wieder mehr Zeit meinem *Hobby* widmen.“ werden.
…das war der erste Teil der Reihe dazu. Im zweiten Teil geht es um die Außenwirkung und wie man Kindern den richtigen Umgang beibringt.. Sei gespannt – und folge uns auf Instagram, Facebook oder Pinterest wenn du keinen Beitrag verpassen willst. 😉
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