Das Handy – unser täglicher Begleiter. Vieles, für das man früher einzelne Gegenstände hatte, ist heute darin vereint: der MP3-Player, der Kalender, das persönliche Adressbuch, der Fotoapparat, die Taschenlampe, der Wecker, das Notizbuch um sich z.B. persönliche Ziele zu notieren, ein Mini-Computer wenn man nur schnell etwas im Internet nachsehen möchte…
Nachdem es im ersten Teil darum ging, auf die Handyzeit zu achten und wie man hier konkret sinnvolle Maßnahmen ableiten kann, um gegen Zeitfresser vorzugehen, geht es heute um die Außenwirkung und darum, wie man den Kindern das richtige Verhalten beibringt.
Außenwirkung – auf die Familie & Kollegen
Wer kennt es nicht – man sitzt am Tisch und isst z.B. Salat mit Thunfisch und es kommt die Frage auf: Wie groß ist eigentlich ein Thunfisch? Und schwupps, zückt man das Handy und sieht nach. Oder man sitzt auf dem Sofa und plötzlich fällt einem ein, dass man einer Freundin ja noch unbedingt antworten muss, wann man sich wo trifft. Dafür muss aber noch kurz die Adresse und die Öffnungszeit gegoogelt werden. Bevor man es wieder vergisst wirds schnell erledigt. Was für einen dabei „nur schnell mal“ ist, wird schnell mal länger – und wirkt für andere so, als wäre man dauernd am Handy. Ob das gerade wirklich wichtig ist oder was man gerade macht, lässt sich ohne Kommunikation ja nicht erahnen… und irgendwann ist der Gegenüber genervt. Oder er fühlt sich vernachlässigt und als nicht so wichtig – denn das Handy erhält gerade die gesamte Aufmerksamkeit und die andere Person (z.B. Kollegen, sehr oft aber auch der Partner) sitzt nur daneben.
Was uns als Paar hier geholfen hat ist die direkte Kommunikation. Direkt anzusprechen „ich fände es schön, wenn du das Handy wieder weglegen würdest!“ oder „Oh, ich muss schnell… . Ist das ok für dich?“. Und falls gerade doch unpassend, überlegt man sich zusammen einen Zeitpunkt, wann es gut geht – und legt dann das Handy weg.
Generell ist es aber auch interessant, sich einfach mal von Anderen das ehrliche Feedback zu holen, wie sie die Handypräsenz empfinden.
Tipps einer Medienpädagogin bzgl. Kindern und dem Handy
Letztes Jahr waren wir durch AirBnB bei der Medienpädagogin von Bremen zu Gast. Als sie ihren Beruf im abendlichen Gespräch im Garten erwähnte, fragte ich sie, wie sie das mit dem Handy gegenüber ihrer 4-jährigen Tochter mache und welchen Tipp sie dazu habe. Ihre Antwort fand ich ganz interessant. Sie erzählte, dass sie ihrer Tochter immer sagt, was sie gleich am Handy macht. Nicht als Rechtfertigung, sondern um ihr zu zeigen, dass das Handy nur ein Werkzeug ist. In der Regel verliert das Handy dadurch auch an Anziehungskraft, da „Ich frage die Mutter von Heidi, ob ihr euch nächste Woche treffen könnt“ nicht wirklich spannend ist.
Bezüglich des Tipps meinte sie, dass man rät, so lange wie möglich zu warten bis das Kind z.B. ein eigenes Handy bekommt. Gleichzeitig ist es aber von Vorteil, der erste in der Klasse o.ä. zu sein – denn dann ist man der Vorreiter und andere übernehmen oft die Regeln, die man für sein Kind aufgestellt hat. Den Gedanken finde ich, in Teilen, gar nicht so schlecht, allerdings ist es natürlich eine ziemliche Gratwanderung.
Wie möchte ich meinem Kind später den richtigen Umgang mit dem Handy lernen?
Nun, mein Zwerg ist gerade mal beinahe 2. Deshalb kann ich aktuell nur über die Theorie sprechen. Ich denke aber, dass es nicht schlecht ist, sich hierüber schon einmal Gedanken gemacht zu haben und sich dann bei Zeiten zu überlegen, mit welchen Hilfsmitteln oder welchem Vorgehen das erreicht werden kann.
Ich wünsche mir, dass ich ihm den richtigen Umgang damit beibringen kann. Zu sagen „nutze das Handy so wenig wie möglich“ wäre falsch und auch schlecht.
Ich möchte ihm beibringen, sich trotz der theoretisch ständigen Erreichbarkeit durchs Handy, noch auf Wichtiges zu konzentrieren und hier vor Allem die Prioritäten richtig zu setzen. Außerdem, dass er das Handy für Gutes gezielt einsetzt und hierzu sogar aktiv nutzt. Denn wie viel Gutes kann dadurch entstehen! Gleichzeitig aber auch die Disziplin und Mut, sich von Schlechtem fernzuhalten, selbst wenn es um ihn herum evtl. alle anders machen.
Durch die Real Life Guys ist mir in den letzten Wochen einmal mehr bewusst geworden, wie sehr das Handy und das Internet ein Teil des Lebens geworden ist – bei den Jugendlichen heute noch so viel mehr als schon bei uns. Und auch, welchen Einfluss das haben kann – eben auch im Positiven.
Fazit
Was ist mein Fazit aus den Gedanken?
Das Handy birgt Gefahren, denen man sich bewusst sein sollte. Zeitfresser, ständige Erreichbarkeit, Berieselung statt Zeit zum Nachdenken und sogar Suchtgefahr, auf welche ich aus Zeitgründen gar nicht eingegangen bin.
Wie man seinem Kind den richtigen Umgang beibringt, um die oben genannten Ziele zu erreichen (z.B. Beschränkung von Inhalt und Zeit) und welche Hilfsmittel es hierzu durch Apps, die Fritz Box u.ä. gibt, ist wohl ein Thema für einen eigenen Artikel.
Doch alles in allem kann man sagen, dass das Handy bereichernd ist, wenn man es richtig nutzt. Darauf kommt es an! Es ist traurig, wenn man die Chancen, die man dadurch hat, ungenutzt lässt. Deshalb lohnt es sich, sich über den Gebrauch Gedanken zu machen!
Schließen möchte ich diesen Blogartikel mit einer Stelle aus der Bibel aus dem Brief an die Epheser Kapitel 5, da sie meiner Meinung nach -neben den Versen 1-4- , auch auf die Handynutzung angewandt werden kann und sollte: „So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt. Nicht als Unweise, sondern als Weise, und kauft die Zeit aus […]“. (Epheserbrief Kapitel 5 Vers 14+15a – Übersetzung: Schlachter 2000)
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