Spieglein Spieglein an der Wand
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„Spieglein, Spieglein an der Wand…“

„…wer ist die Schönste im ganzen Land?“

Als ich meinen Kindern kürzlich das Märchen von Schneewittchen und den Sieben Zwergen erzählt hatte, beobachtete ich anschließend mein kleines Mädchen, wie es  sich in jedem verfügbaren Spiegel betrachtete und diese Frage stellte. 

Wie schön wäre es, einen Spiegel zu besitzen, der einem jeden Morgen sagt, man sei die Schönste im ganzen Land. Der jegliche Selbstzweifel zunichte macht. Der die wahre Schönheit heraushebt, die im Alltag manchmal verlorengeht. 

Oft genug jedoch schauen mich müde, vielleicht verknitterte Gesichtszüge an, Augenringe von unterbrochenen Mama-Nächten, Fältchen, Röllchen und Pölsterchen (wieso hören sich solche Dinge eigentlich so süß an??) an den unterschiedlichsten Stellen. In Zeiten von Instagram mit all den Filtern und Weichzeichnern wirkt die Realität besonders unvorteilhaft. 

Natürlich kann ich durch Körperpflege, Kosmetik, Wellness, Sport, gesunde Ernährung,.. dazu beitragen, dass mein Wohlbefinden steigt, doch die grundlegende Annahme meines Äusseren können diese Dinge nicht ersetzen.

Vielleicht ist es an der Zeit, die Perspektive zu wechseln. Mich sehen, wie andere mich sehen. Annehmen, wie ich geschaffen wurde. Dankbar sein, was mein Körper alles kann. Staunend sehen, wie manche Erinnerungen sichtbar bleiben. 

Beim Nachdenken darüber, wie ich mich von dem Druck befreien kann, inspirierten mich Zeilen aus dem neuen (und sehr lesenswerten) Buch der Autorin und Bloggerin Veronika Smoor:

Weißt du, was deine geliebten Menschen als erstes sehen, wenn du auf der Bildfläche erscheinst? Es ist dein Gesicht, dein Körper, deine Silhouette. Deine Erkennungsmerkmale, die andere zum Leuchten bringen, einfach nur, weil du bist. Du mit deinen hervortretenden Venen auf den Händen, den runden Hüften, dem krummen Rücken, den Lachfalten um die Augen.

Klingt das nach einem Körper, für den man sich schämen muss?

Oder nach einem Körper, den du lieben lernen willst?

(Veronika Smoor, Problemzone Frau. Von einer, die freiwillig zunahm, ihren Glauben befreite und Frieden mit sich selbst schloss, S.107.)

Kritik und Undankbarkeit ist so viel schneller geäußert als Lob und ich frage mich manchmal, warum ich so geizig mit Komplimenten anderen Frauen gegenüber bin. Ich selbst freu mich riesig darüber, wenn jemand mir etwas Positives sagt und fühle mich gleich beschwingter. In unserer Gutestun-Challenge ist mir ein Buch wichtig geworden, aus dem mich der folgende Tagesimpuls motiviert hat:

Achten Sie darauf, ob Sie jemandem begegnen, der ein bisschen Ermutigung brauchen könnte. Nehmen Sie sich Zeit, um innezuhalten, die Person wirklich wahrzunehmen und zu ermutigen. Das könnte Ihrem Gegenüber den Tag retten.“ 

(Fisk/Demery/Roehl, Glücksmomente zu verschenken, S.185.) 

Meiner Überzeugung nach bin ich von meinem Schöpfer genauso gemacht, wie er mich haben wollte. Ich wünsche mir, meinen Kindern, vor allem meiner Tochter, vorzuleben, eine gesunde und dankbare Einstellung zu meinem Körper zu haben. Dass meine Tochter auch weiterhin selbstbewusst dem Spiegel (auf die Frage nach der Schönsten im ganzen Land) entgegnen kann: Ich natürlich. 🙂 

Lasst uns gut zu uns selbst sein, wohlwollend, annehmend und das auch andern gegenüber. 

[Teaser]

Natürlich können nicht nur Äusserlichkeiten mein Selbstbild trüben, auch das Gefühl von ständigem Druck – den ich mir selbst mache, durch andere oder auch gesellschaftlicher Art. Wie oft bewerte ich mich am Ende eines Tages selbst. War ich geduldig genug, liebevoll und gnädig oder wieder schnell ungeduldig, verärgert und unbarmherzig. Schnell kommt da das Gefühl hoch, nicht zu genügen.
Gute Gedanken dazu findet ihr im oben erwähnten Buch und beim nächsten Mal auch hier von mir.

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