Letztes Jahr im Februar habe ich auf diesem Spielplatz eine Familie aus dem Iran getroffen.
Sie sprachen kein deutsch, Tochter und Mutter waren etwas schüchtern.
Die Eltern hatten ein Jahr zuvor beschlossen, ihre Familie und einen tollen Job hinter sich zu lassen und auszuwandern, damit ihre Tochter in Deutschland eine bessere Zukunft hat. Aufgrund des plötzlichen Lockdowns Anfang 2020 konnten Mutter und Tochter erst 1 Jahr später – 2 Tage, bevor ich sie traf – nachkommen.
Ich habe ein bisschen mit ihnen auf Englisch geredet und Nummern ausgetauscht, sodass ich ihnen immer mal wieder helfen konnte. Man denkt es nicht, aber es ist wirklich schwer, ohne – für uns teilweise selbstverständliche – Kenntnisse einen Termin beim Kinderarzt oder einen Kindergartenplatz zu bekommen! (nur 2 Beispiele…)
Inzwischen haben wir uns angefreundet – und sind hier bis heute die einzigen Freunde, die sie haben. Obwohl sie gebildet, gastfreundlich und kontaktfreudig sind. Teilweise Corona und Lockdowns geschuldet, ein großes Stück weit sicher aber auch durch die deutsche Kultur.
Wer spricht schon mit anderen Müttern auf dem Spielplatz? Wer geht schon auf Nachbarn zu? Und dann hat jeder ja eigentlich mit sich selbst, der Latte an Terminen sowie vorhandenen Freunden genug zu tun…
Manchmal ist die Kapazität dafür wirklich nicht vorhanden. Sehr oft liegt es aber an Bequemlichkeit und dem fehlenden Blick für Andere.
Lasst uns doch zusammen mehr auf unser Umfeld achten und darauf, wer alleine ist!
Wer vielleicht einfach in dem Moment gerne reden würde.
Gastfreundschaftlich sein, ohne es zu verkomplizieren.
Das, was wir haben, teilen, und im Leben anderer positive Spuren hinterlassen. Und wenn es manchmal nur um Spuren im Leben unserer uns beobachtenden Kinder gehen mag…
Ganz praktisch im Alltag – zum Beispiel auf dem Spielplatz.
