Die Frage nach dem Warum
Gedanken & Glaube

„Warum!?“ – Die große Frage nach dem „Sinn“

Wir sind in Deutschland mit einem sehr guten, teilweise vielleicht sogar schon übervorsorglichen Gesundheitssystem gesegnet. Doch jede Untersuchung oder Test birgt die „Gefahr“, dass man etwas entdeckt. Dass von heute auf Morgen unser Leben auf den Kopf gestellt wird. Vielleicht auch unsere Zukunftsvorstellungen- und Träume platzen lässt.

Vor einer Weile las ich das Buch „When God doesn’t fix it“ (Deutscher Titel: „Selbst wenn du mich vergisst“). Darin lässt Laura Story den Leser an ihrer Geschichte teilhaben. Ich fand das Buch wirklich gut. Sie schreibt unter anderem sehr offen und ehrlich darüber, wie ihr Lebenstraum zerplatze und wie sie mit der Verzweiflung, den Zweifeln und der Frage nach dem Warum umging. Und auch darüber, dass wir Gott oft direkt oder indirekt vorwerfen, sich nicht an seine Versprechen zu halten – von dem Versprochenen jedoch nirgends in der Bibel die Rede ist…

Neue, negativ (scheinende?) Lebensumstände sind nicht das Ende!

„Wir alle sind oft nur einen Anruf von etwas entfernt, dass unser ganzes Leben verändert. […] In solchen Momenten denken wir, dass das Leben, wie wir es bisher kannten, vorüber ist. Die Wahrheit ist, dass nur gerade ein Leben begonnen hat, das wir bisher noch nicht kannten.“
So beginnt sie ihr Buch und erzählt ihre Geschichte. Sie und ihr Mann waren gerade 1 Jahr verheiratet als er die Diagnose Gehirntumor erhielt. Die Operation dazu war hinsichtlich des Tumors erfolgreich – doch er verlor dabei sein Kurzzeitgedächtnis. Und das änderte Alles, warf all ihre Zukunftsträume über den Haufen. Es fängt damit an, dass er seinen Alltag nicht mehr alleine bewältigen konnte. Wir können uns wohl nur ansatzweise vorstellen wie nervtötend und herausfordernd es sein muss, wenn man mehrmals hintereinander im 90-Sekunden-Takt ahnungslos von seinem Mann gefragt wird, welcher Tag denn heute sei. Oder man kein Gespräch mehr über Erlebtes führen oder zusammen einen Film ansehen kann, da er sich nicht mehr daran erinnern kann was vor wenigen Minuten passiert ist. Dazu kommt, dass sie jetzt plötzlich von heute auf morgen alleine für das Einkommen von beiden aufkommen musste.

Ich muss sagen, bisher habe ich keine schweren Schicksalsschläge erlebt. Doch es gibt einige Situationen, in denen ich mir bewusst war, dass ich nur den oben genannten einen Anruf davon entfernt bin, dass sich mein Leben verändert.

Es muss nicht der Verlust des Kurzzeitgedächtnisses des Ehemannes sein. Vielleicht erhält man im Ersttrimestertest die Information, dass das Kind wahrscheinlich Down-Syndrom hat. Oder man erfährt, dass der Kinderwunsch aus medizinischen Gründen unerfüllt bleiben wird. All das lässt Zukunftspläne platzen. Wie geht man damit gut um?

Interessant finde ich ihre heutige Einstellung dazu. Dass es nur ein Leben ist, dass wir bis dahin nicht kannten. Kein Weltuntergang, ja, eigentlich ist ein anderes Leben an sich auch nichts Schlimmes…

Eine weitere Sache, die sie einem mit auf den Weg gibt, ist die Frage:
„Werde ich zulassen, dass meine Umstände bestimmen, wie ich Gott sehe, oder werde ich Gott bestimmen lassen, wie ich meine Umstände sehe?“

Ja, sie geht sogar soweit, sodass sie in ihrem Lied „Blessings“ singt:
„Doch was ist, wenn durch Regen erst der Segen, wenn erst durch Tränen Heilung kommt? Was, wenn erst 1000 wache Nächte mir dann zeigen du bist da?“

When God doesn’t fix it – Wenn die Frage nach dem „Warum“ unbeantwortet bleibt

„When God doesn’t fix it“ ist der Original Titel des Buches. Ich weiß nicht, ob du es auch kennst, dass du für etwas betest und Gott antwortet scheinbar nicht. Oder handelt zumindest nicht so, wie du es wolltest. Da frägt man sich, warum etwas doch passiert ist und Gott es nicht verhindert hat. Laura schreibt dazu:

„Wenn ich in der Frage, warum das passiert ist stecken geblieben wäre, hätte ich nicht gesehen, wie Gott wirkte. […]

Unser treuer und mitfühlender Gott erlaubt uns, ihn alles zu fragen, was wir wollen, ganz gleich wie schwierig die Fragen auch sein mögen. Doch verschwende keinen weiteren Tag deines Lebens damit, unproduktive Fragen nach dem Warum zu stellen. Wenn die richtige Zeit gekommen ist, geh dazu über, Gott nach dem Wie zu fragen.“

Ich finde das einen interessanten Ansatz. Wir dürfen nach dem Warum fragen, anfangs hilft es auch ein Stück weit weiter. Doch danach sollten wir auch zum dem Wie übergehen. Zum Beispiel „Wie kann das trotzdem Gutes hervorbringen?“ Oder auch „Wo kann ich (trotzdem) Gottes Bewahrung erkennen?“

Soweit ein paar Gedanken – es gäbe noch so viel mehr aus dem Buch, das sich zu teilen lohnen würde. Wer mehr wissen möchte, liest das Buch am besten selbst [Leseprobe]. 😉

Selbst Wenn du mich Vergisst - Laura Story

Laura Story, Jennifer Schuchmann: Selbst wenn du mich vergisst. Mein Eheglück mit einem Mann ohne Kurzzeitgedächtnis, © 2018 SCM Hänssler in der SCM Verlagsgruppe GmbH, D-71088 Holzgerlingen (www.scm-haenssler.de)

[Randbemerkung: Bis auf die freundliche Genehmigung bzgl. der Zitate habe ich weder etwas erhalten noch wurde mir etwas zugesagt, wenn das Buch aufgrund des Artikels gekauft wird.]

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